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11.01.2023, Wien: AUVA-"Back to Life"-Award Wien für Freddy Ledermüller aus Favoriten


Vor zwölf Jahren erlitt der damals 29-jährige Freddy Ledermüller einen schweren Arbeitsunfall. Diagnose: Inkomplette Querschnittlähmung. Für seinen engagierten Weg zurück ins Leben und seine vorbildliche berufliche Rehabilitation wurde er bei einem Festakt im Wiener Rathaus mit dem „Back to Life“-Award der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt AUVA ausgezeichnet.

LAbg. Kurt Wagner überreichte den Award stellvertretend für Bürgermeister Michael Ludwig am 11. Jänner 2023 an den Preisträger: „Es ist nicht leicht, mit gesundheitlichen Problemen privat und beruflich wieder Fuß zu fassen. Aber gerade der Beruf ist eine wichtige Quelle für die seelische Gesundheit. Menschen mit Behinderungen haben es am Arbeitsmarkt immer noch vergleichsweise schwer. In Wien wird Barrierefreiheit großgeschrieben und als Stadt setzen wir uns weiterhin dafür ein, Barrieren abzubauen, auch in der Arbeitswelt.“ Der Vorsitzende des Gesundheits- und Sozialausschusses hofft auf eine große Vorbildwirkung dieses Beispiels.

„Ich freue mich, mit Freddy Ledermüller einen jungen Mann auszuzeichnen, der sich nach einem schweren Arbeitsunfall beeindruckend rehabilitiert hat - beruflich und privat. Mein besonderer Dank gilt auch seinem Arbeitgeber, der es ihm ermöglicht, seine Arbeit so zu gestalten, wie es seinen Bedürfnissen entspricht”, sagt Peter Engelbrechtsmüller, Vorsitzender der AUVA-Landesstelle für Wien.

Preisverleihung AUVA-"Back to Life"-Award


Im Bild v.l.n.r.:
Reinhard Minixhofer (Direktor der AUVA-Landesstelle für Wien, Niederösterreich und Burgenland), Freddy Ledermüller (Preisträger), Peter Engelbrechtsmüller (Vorsitzender der AUVA-Landesstelle für Wien, Niederösterreich und Burgenland)


Arbeitsunfälle reißen Betroffene plötzlich aus dem Leben. Von einem Moment auf den anderen ist alles anders: Man ist auf Hilfe angewiesen, die Wohnung entspricht nicht mehr den Bedürfnissen und auch der Beruf kann möglicherweise nicht mehr ausgeübt werden. „Glücklicherweise verändert sich die Arbeitswelt. Wenn alle zusammenhelfen, ist vieles möglich. Als AUVA unterstützen wir Betroffene und auch Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber bei der beruflichen Wiedereingliederung “, ergänzt AUVA-Landesstellendirektor Reinhard Minixhofer. 

Frau Vizepräsidentin Dr. Kasia Greco von der Wirtschaftskammer Wien überreichte einen Warengutschein im Wert von € 2.000,-.

Arbeitsunfall im Alter von 29 Jahren

Freddy Ledermüller war Montagetischler und musste eine Glasscheibe tauschen. Beim Anheben der 500 kg schweren Scheibe kippte das Kranfahrzeug. Dabei wurde der damals 29-Jährige vom Kranausleger getroffen und schwer verletzt. Als er auf der Intensivstation aus dem künstlichen Tiefschlaf geweckt wurde, war die Erinnerung an den Unfall im ersten Moment weg, dessen Folgen aber sehr real. Die Diagnose lautete inkomplette Querschnittslähmung.

Nach vier Monaten im Krankenhaus kam Freddy zur Rehabilitation an den Weißen Hof in Klosterneuburg/NÖ. Er erlernte das Rollstuhlfahren, zusätzlich standen täglich Therapien auf dem Programm, darunter Physiotherapie, Wassertherapie, Ergotherapie und Radfahren. Glücklicherweise haben sich Sensorik und Motorik durch viel Training und anhaltende Physiotherapie großteils erholt und Freddy kann seine Beine wieder bewegen.

„Während der Reha war es ein Auf und Ab. An einem Tag war es besser, am anderen schlechter“, erzählt er. An anderen Patienten:Patientinnen konnte er sehen, was alles möglich war. So schöpfte Freddy Mut, durch die vielen Besuche von Familie und Freunden konnte er Energie schöpfen. Besonders bedanken möchte sich Freddy bei allen Pflegern:Pflegerinnen und Therapeuten:Therapeutinnen am Weißen Hof, insbesondere bei meinem Pfleger Oliver Ostermann, der mich durch die Reha begleitet hat. Seine positive Art hat viel abgefangen und mich immer aufs Neue motiviert.Mit Unterstützung der AUVA hat Ledermüller die einst abgebrochene HTL-Ausbildung finalisiert - mit Auszeichnung. Seit über fünf Jahren arbeitet Ledermüller bei der iSi GmbH als Qualitätsingenieur für Druckgaszylinder für Rettungswesten, wie man sie man aus Flugzeugen kennt.

Seit kurzem ist Ledermüller in Elternteilzeit, um so viel Zeit wie möglich mit seiner kleinen Tochter zu verbringen und seiner Frau den beruflichen Wiedereinstieg nach der Karenz zu erleichtern.

„Der ‚Back to Life‘-Award ist für mich ein würdiger Abschluss meiner beruflichen Rehabilitation. Ich bin stolz auf meinen Werdegang nach diesem schweren Einschnitt in mein Leben und freue mich sehr, dass dies anerkannt wird. Der Award steht für mich auch für ein neues Leben, das zwar anders und schwieriger ist als ich es mir jemals vorgestellt habe, aber dennoch wunderschön und erfüllend. Ich bin sehr glücklich und dankbar“, bedankt sich Ledermüller bei allen, die ihn auf diesem Weg begleitet haben.

Preisverleihung AUVA-"Back to Life"-Award Wien


Im Bild v.l.n.r.:
Reinhard Minixhofer (Direktor der AUVA-Landesstelle für Wien, Niederösterreich und Burgenland), Kasia Greco (Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Wien), Lisa (Tochter von Freddy und Alexandra Ledermüller), Alexandra Ledermüller (Gattin), Freddy Ledermüller (Preisträger), Peter Engelbrechtsmüller (Vorsitzender der AUVA-Landesstelle für Wien, Niederösterreich und Burgenland), Kurt Wagner (Vorsitzender des Gesundheits- und Sozialausschusses)



Über die AUVA:
Bei der AUVA sind ca. 4,5 Millionen Personen gesetzlich gegen die wirtschaftlichen, gesundheitlichen und sozialen Folgen von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten versichert. Die AUVA finanziert ihre Aufgaben fast zur Gänze aus den Beiträgen der Dienstgeber:innen und übernimmt dafür die Haftung für Arbeitsunfälle und das Auftreten von Berufskrankheiten. Kernaufgaben der AUVA sind die Verhütung von Arbeitsunfällen sowie die Heilbehandlung und Rehabilitation. Ziel ist es, Unfallopfer und Beschäftigte mit Berufserkrankungen möglichst rasch wieder in den Arbeitsprozess zu integrieren. Eine weitere Kernaufgabe der AUVA ist die finanzielle Entschädigung. Diese vier Aufgabenbereiche der AUVA ermöglichen eine integrierte und effiziente Unfallversicherung mit hohem volkswirtschaftlichem und gesellschaftlichem Nutzen.

Die AUVA betreibt das Traumazentrum Wien mit den beiden Standorten Meidling und Brigittenau/Lorenz Böhler, die Unfallkrankenhäuser Linz, Salzburg, Klagenfurt und Steiermark mit den beiden Standorten Graz und Kalwang sowie die Rehabilitationszentren Meidling (Wien), Weißer Hof (NÖ), Häring (Tirol) und die Rehabilitationsklinik Tobelbad (Steiermark). In den Einrichtungen der AUVA werden jährlich rund 380.000 Patienten:Patientinnen auf medizinischem Spitzenniveau versorgt, davon 46.000 stationär.