DRUCKEN

22.12.2022, Wien/Bgld.: AUVA-"Back to Life"-Award für Christian Kropf aus Güssing


Vor rund 20 Jahren veränderte sich das Leben von Christian Kropf für immer. Doch er kämpfte weiter, war beruflich viele Jahre wieder erfolgreich und erfüllte sich den Traum von seiner eigenen Familie. Für seinen engagierten Weg zurück ins Leben wurde der 44-jährige Güssinger am Donnerstag, 22. Dezember 2022 im Rahmen eines Festaktes mit Landesrat Leonhard Schneemann mit dem AUVA-„Back to Life“-Award ausgezeichnet.

Preisverleihung AUVA-"Back to Life"-Award


Im Bild v.l.n.r.:
Landesrat Leonhard Schneemann, Reinhard Minixhofer (AUVA-Landesstelle Wien), Christian Kropf (Preisträger), Wolfgang Birbamer (Gewerkschaft Bau-Holz Wien), Franz Nechansky (Wirtschaftskammer Burgenland), Thomas Ehrenreiter (Wirtschaftskammer Burgenland)

Stellvertretend für Landeshauptmann Hans Peter Doskozil überreichte Landesrat Leonhard Schneemann den Award an den Preisträger Christian Kropf: „Es ist nicht leicht, mit gesundheitlichen Problemen privat und beruflich wieder Fuß zu fassen. Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen haben es am Arbeitsmarkt leider immer noch vergleichsweise schwer. Ich freue mich, dass wir im Burgenland so vorbildliche Mitarbeiter:innen und Unternehmen haben. Es zeigt, dass vieles möglich ist.“ Der burgenländische Sozial- und Wirtschaftslandesrat hofft, dass dieses Beispiel eine große Strahlkraft haben wird.

„Wir freuen uns, mit Christian Kropf heuer einen Mann auszuzeichnen, der sich beeindruckend rehabilitieren konnte - beruflich und privat. Unser Dank gilt auch dem Arbeitgeber, der es ihm ermöglich hat, wieder an seinen Arbeitsplatz zurückzukehren“, so der AUVA-Landesstellendirektor Reinhard Minixhofer. Betriebe, die ihren Mitarbeiter:innen bei der Wiedereingliederung helfen, werden von der AUVA unterstützt.

Schicksalsschläge wie das von Herrn Kropf reißen Betroffene plötzlich aus dem Leben. Von einem Moment auf den anderen ist alles anders: Man ist auf Hilfe angewiesen, die Wohnung entspricht nicht mehr den Bedürfnissen und auch der Beruf kann möglicherweise nicht mehr ausgeübt werden. „Als AUVA unterstützen wir unsere Versicherten in Lebenssituationen, in denen sie einen absoluten Kontrollverlust erleben und helfen mit allen geeigneten Mitteln, dass sie wieder in den Alltag zurückfinden”, sagt Franz Nechansky, Obmann der Regionalstelle Eisenstadt der Wirtschaftskammer Burgenland und Mitglied im Ausschuss der AUVA-Landesstelle für Wien, Niederösterreich und das Burgenland. Für die Wirtschaftskammer überreichte Nechansky dem Preisträger eine Warengutschein im Wert von EUR 1.000,--.

Wolfgang Birbamer, Landesgeschäftsführer Gewerkschaft Bau-Holz Wien würdigte Christian Kropf mit einem Gutschein für einen Wellness-Urlaub.

Der Weg zurück ins Leben

Im Juli 2003 veränderte sich das Leben von Christian Kropf plötzlich und dauerhaft. Auf Grund einer Querschnittlähmung sitzt er seitdem im Rollstuhl. Nach dem Krankenhaus kam er zur Rehabilitation in die AUVA-Rehabilitationsklinik Tobelbad in die Steiermark. Dort hat er gelernt, im Alltag gut zurechtzukommen. Es hat Jahre gedauert, bis Christian seine Diagnose akzeptieren konnte. Er war davor ein sehr sportlicher Mensch, der begeistert trainiert hat. „Für mich ist damals eine Welt zusammengebrochen. Am Anfang will man das nicht wahrhaben. Wie viele andere Betroffene habe auch ich immer gehofft, dass ich irgendwann wieder auf die Beine komme“, erzählt er. Vor allem seine Eltern und Geschwister, aber auch Freunde und Verwandte waren in dieser schwierigen Zeit eine große Stütze und immer für ihn da.

Berufliche Rehabilitation: Unterstützung von Chef und Kolleg:innen

Auch die Arbeit war sehr wichtig für Herrn Kropf. Vorher war er Außendienstmitarbeiter bei der Generali Versicherung AG. Christian arbeitete wieder Vollzeit und war trotz Rollstuhl auch weiterhin im Außendienst tätig. Das Verhalten des Arbeitgebers ist entscheidend dafür, ob die Wiedereingliederung positiv verläuft. Sein Vorgesetzter und seine Kolleg:innen sind immer hinter Christian gestanden und haben ihn sehr unterstützt. So konnte er weitere 15 Jahre seinen Beruf erfolgreich ausüben.

Obwohl er sich die Arbeit frei einteilen konnte, ist der Außendienst fordernd. Arbeiten am Abend oder am Wochenende gehören dazu. Irgendwann wurde es körperlich zu viel. Nach einem Spitalsaufenthalt entschied Herr Kropf, dass seine Gesundheit Vorrang hat und gab seinen Beruf auf. Außerdem war es ihm wichtig, Zeit mit seiner Lebensgefährtin und seinen Kindern zu verbringen, die ihm jetzt die größte Stütze sind.

Mittelpunkt Familie

Seine Familie ist heute der Mittelpunkt für den 44-jährigen Christian Kropf. Drei Jahre nach dem Schicksalsschlag lernte er seine Lebensgefährtin Nicole kennen. Mit ihr hat er zwei Kinder bekommen: Julian (10 Jahre) und Sofia (3 Jahre). Die Familie wohnt in einem schönen Haus, dass sie gemeinsam gebaut haben. Als leidenschaftlicher Familienmensch hilft Christian im Haushalt mit und beschäftigt sich viel mit seinen Kindern. Nächstes Jahr hat er sein 20-jähriges Rollstuhljubiläum. Es geht ihm den Umständen entsprechend gut und er ist zufrieden mit seinem Leben.

Preisverleihung AUVA-"Back to Life"-Award


Im Bild v.l.n.r.:
vorne: Christian Kropf (Preisträger) mit Lebensgefährtin Nicole und den Kindern Sofia und Julian
dahinter: Landesrat Leonhard Schneemann, Reinhard Minixhofer (AUVA-Landesstelle Wien), Wolfgang Birbamer (Gewerkschaft Bau-Holz Wien), Franz Nechansky (Wirtschaftskammer Burgenland), Thomas Ehrenreiter (Wirtschaftskammer Burgenland)

Mit der Auszeichnung mit dem AUVA-„Back to Life“-Award möchte er allen Danke sagen, die ihn begleitet und unterstützt haben, aber auch andere Betroffene motivieren. „Es dauert, bis der Geist reif wird und man sagen kann: Das Leben ist anders als vorher, aber man muss das Beste daraus machen“, so Christian.



Über die AUVA:

Bei der AUVA sind ca. 4,5 Millionen Personen gesetzlich gegen die wirtschaftlichen, gesundheitlichen und sozialen Folgen von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten versichert. Die AUVA finanziert ihre Aufgaben fast zur Gänze aus den Beiträgen der Dienstgeber:innen und übernimmt dafür die Haftung für Arbeitsunfälle und das Auftreten von Berufskrankheiten. Kernaufgaben der AUVA sind die Verhütung von Arbeitsunfällen sowie die Heilbehandlung und Rehabilitation. Ziel ist es, Unfallopfer und Beschäftigte mit Berufserkrankungen möglichst rasch wieder in den Arbeitsprozess zu integrieren. Eine weitere Kernaufgabe der AUVA ist die finanzielle Entschädigung. Diese vier Aufgabenbereiche der AUVA ermöglichen eine integrierte und effiziente Unfallversicherung mit hohem volkswirtschaftlichem und gesellschaftlichem Nutzen.

Die AUVA betreibt das Traumazentrum Wien mit den beiden Standorten Meidling und Brigittenau/Lorenz Böhler, die Unfallkrankenhäuser Linz, Salzburg, Klagenfurt und Steiermark mit den beiden Standorten Graz und Kalwang sowie die Rehabilitationszentren Meidling (Wien), Weißer Hof (NÖ), Häring (Tirol) und die Rehabilitationsklinik Tobelbad (Steiermark). In den Einrichtungen der AUVA werden jährlich rund 380.000 Patient:innen auf medizinischem Spitzenniveau versorgt, davon 46.000 stationär.