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Rehabilitatives Arbeitsorientiertes Training - R:A:T

Die 5 Säulen des R:A:T

  • Funktionelles Assessment, Motivation bzw. Zielerarbeitung
  • Arbeitssimulation
  • Training
  • Umgang mit Beschwerden, Selbstbehandlungsstrategien
  • Fallführung, Zumutbarkeitsbeurteilung

Indikation

Patientinnen und Patienten mit besonderer biopsychosozialer, beruflicher Problemlage nach Unfall oder Erkrankung des Stütz- und Bewegungsapparates.

Ziel des R:A:T ist die Verbesserung der beruflichen Teilhabe der Patientin bzw. des Patienten vor dem Hintergrund einer meist chronischen körperlichen Beeinträchtigung bei gleichzeitigem Vorhandensein einer speziellen beruflich bzw. sozialen Problemlage.

Ablauf

Eingangs erfolgt ein Screening hinsichtlich Ein- bzw. Ausschlusskriterien für das R:A:T. Als Basis für eine individuelle, realistische Zielerarbeitung und Therapieplanung in Bezug auf die Rückkehr an den Arbeitsplatz dient das eingangs durchgeführte Assessment hinsichtlich Funktion (Evaluation der funktionellen Leistungsfähigkeit - EFL) und psychosozialer Prädiktoren (u.a. WAI, HAQ, M-SFS, AVEM, PDI, goal attainment scale).

Die Zielerarbeitung umfasst berufliche und persönliche Ziele. Das Ausmaß der Zielerreichung wird wöchentlich gemeinsam mit der Patientin bzw. dem Patienten in der Teambesprechung überprüft.

Während des 4-wöchigen stationären Programmes erlernen Patientinnen und Patienten den selbstbestimmten Umgang mit Beschwerden (Anwendung von Wärme- und Kältetherapien, Entspannungstechniken, Entwicklung von Coping Strategien). Das Erleben der Selbstwirksamkeit, bei auftretenden Beschwerden trägt zur Verbesserung der Motivation und damit der Leistungsfähigkeit bei.

Das Training wird auf Basis der individuellen Ausgangsituation (aus der eingangs durchgeführten Evaluation der funktionellen Leistungsfähigkeit mittels EFL Basistest) unter Berücksichtigung der arbeitsplatzspezifischen Anforderungen geplant und gliedert sich in:

  • Arbeitssimulationstraining
  • Grundlagenausdauertraining
  • Kraftausdauertraining
  • Stretching


Weitere Therapieinhalte sind:

  • Entspannungsübungen
  • Fachvorträge
  • Psychologische Einzelbetreuung (im Bedarfsfall)


Am Ende des Aufenthaltes erfolgt mittels EFL-Test eine Zumutbarkeitsbeurteilung in Bezug auf die bisherige Arbeit und konkrete Empfehlung zur Arbeitsperspektive. Die Ergebnisse fließen in die abschließende Fallbesprechung inklusive Empfehlung weiterer beruflicher Maßnahmen mit ein.

Die Wirksamkeit des R:A:T in Hinblick auf die berufliche Wiedereingliederung ist durch eine Fülle von wissenschaftlichen Publikationen belegt. Es besteht eine klare Dosis-Wirkungsbeziehung von R:A:T Inhalten und beruflicher Wiedereingliederung.

Das R:A:T Team besteht aus

  • Ärztinnen und Ärzten
  • Physio- und Ergotherapeutinnen und -therapeuten
  • Psychologinnen und Psychologen
  • Sozialberaterinnen und -beratern
  • Pflegefachkräften
  • Sportwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern
  • Diätologinnen und Diätologen
  • Kreativtherapeutinnen und -therapeuten

Videos

Playlist "Rehabilitatives Arbeitsorientiertes Training - R:A:T" (www.youtube.com)

Kontakt

OA Dr. Martin Schindl
Tel.: +43 5 93 93-51222
E-Mail: martin.schindl@auva.at

Literatur

  • Function-Centered Rehabilitation increases work days in patients with nonacute nonspecific low back pain: 1-year results from a randomized controlled trial. APMR 2007 (88), 9: 1089-1094: Kool J et al.
  • Work-related medical rehabilitation in patients with musculo-skeletal disorders: the protocol of a propensity score matched effectiveness study (EVA-WMR) BMC Public Health (2016) 169804 DOI 10.1186/s12689-016-343-7 Neuderth S et al.
  • Effect of a nationwide implementation of work-related medical rehabilitation in Germany: propensity score matched analysis. Occup Environ Med 2019; 0:1-7. Doi: 10.1136/oemed-2019-106065 Bethge M et al.
  • Can Functional Capacity Tests predict future work capacity in patients with whiplash-associated disorders? Arch Phys Med Rehabil 2014; 95:2357-66 Trippolini M et al.