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Seuchen und Schutz der Arbeiter im 18. Jahrhundert


Maria-Theresien-Platz, Maria-Theresien-Denkmal von Caspar von Zumbusch (errichtet 1874 - 1888)Seuchen wurden im Laufe der Geschichte immer wieder zu Auslösern für soziale Maßnahmen. Im 18. Jahrhundert brach unter den Arbeitern des Quecksilberbergwerks in Idria (Krain) das Fleckfieber aus: Viele Arbeiter und ihre Familien litten an Quecksilbervergiftung, neben der humanitären drohte auch eine wirtschaftliche Katastrophe. Da das Bergwerk im Besitz der Habsburger war und von einem "Werksverweser" geführt wurde, wurde der Ausbruch der Epidemie im März 1752 quasi als "Staatsangelegenheit" behandelt. Gerard van Swieten, Leibarzt der Kaiserin Maria Theresia und oberster Leiter des österreichischen "Sanitätswesens" nahm sich persönlich der Angelegenheit an. Ein "Kontagionsarzt" wurde nach Idria geschickt, der die Errichtung eines provisorischen Spitals veranlasste, das bis zum Erlöschen der Seuche bestand. Außerdem richteten zwei in das Gebiet entsendete hochqualifizierte Mediziner einen "betrieblichen Gesundheitsdienst" ein, der für das 18. Jahrhundert geradezu spektakulär war.

Die Betreuung von Arbeitsstätten durch Sicherheitsfachkräfte und Arbeitsmediziner wurde erst im 20. Jahrhundert zum Standard. Sie ist gesetzlich vorgeschrieben und zählt zum Leistungsspektrum der AUVA. Die AUVAsicher-Präventionszentren unterstützen Klein- und Mittelbetriebe auf dem Gebiet der Prävention, Betriebe mit weniger als 50 Beschäftigten erhalten kostenlose arbeitsmedizinische und sicherheitstechnische Betreuung.

Copyright Bild: Hubertl - Wikimedia Commons - CC BY-SA 4.0