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Chrom(VI)-Verbindungen


Chemische Formel

Chrom(VI), Formel unterschiedlich je nach Verbindung

Kennzeichnung

Kennzeichnung nach CLP-Verordnung (Classification, Labelling and Packaging) mit Signalwort, Piktogramm und H-Sätzen (Hazard-Statement).

z. B. für Chrom(VI)-oxid bzw. Chromtrioxid

Signalwort:

Gefahr

Piktogramme:

Piktogramm GHS03 Flamme über Kreis Piktogramm GHS05 Ätzwirkung Piktogramm GHS06 Totenkopf mit gekreuzten Knochen Piktogramm GHS08 Gesundheitsgefahr Piktogramm GHS09 Umwelt


H-Sätze:

  • H271 Kann Brand oder Explosion verursachen; starkes Oxidationsmittel.
  • H301 Giftig bei Verschlucken.
  • H311 Giftig bei Hautkontakt.
  • H314 Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden.
  • H317 Kann allergische Hautreaktionen verursachen.
  • H330 Lebensgefahr bei Einatmen.
  • H334 Kann bei Einatmen Allergie, asthmaartige Symptome oder Atembeschwerden verursachen.
  • H335 Kann die Atemwege reizen.
  • H340 Kann genetische Defekte verursachen.
  • H350 Kann Krebs erzeugen.
  • H361f Kann vermutlich die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.
  • H372 Schädigt die Organe bei längerer oder wiederholter Exposition.
  • H410 Sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung.

Aussehen

unterschiedlich je nach Chrom(VI)-Verbindungen

Geruch

geruchlos

Eigenschaften

unterschiedlich je nach Chrom(VI)-Verbindungen

Vorkommen

  • als Ausgangsprodukt beim Hartverchromen (z. B. Chromtrioxid bzw. Chrom(VI)-oxid)
  • beim Schweißen, Brennschneiden von Edelstahl (Chrom(VI)-Verbindungen)
  • beim thermischen Spritzen von Pulvern, Stäben oder Drähten entstehen Chrom(VI)-haltige Rauche 
  • als Pigment gelb, orange, rot oder grün (z. B. Blei- und Zinkchromat)
  • im Zement (wasserlösliche Chrom(VI)-Verbindungen); seit 2005 ist jedoch nur mehr chromatarmer Zement zugelassen, er enthält ein Mittel zur Reduktion von Chrom(VI) und damit von Chromat
  • in der Umwelt als Chromeisenstein (Chromit)

Grenzwert

Technische Richtkonzentration (TRK), einatembare Fraktion (E):

  • Tagesmittelwert (TMW): 0,01 mg/m³ (E)
  • Kurzzeitwert (KZW): 0,04 mg/m³ (E)

Bis 17.01.2025 gelten folgende Grenzwerte:

  • Tagesmittelwert (TMW) 0,02 mg/m³ (E)
  • Kurzzeitwert (KZW) 0,08 mg/m³ (E)


Für Schweiß- oder Plasmaschneidearbeiten oder ähnliche raucherzeugende Arbeitsverfahren:

  • Tagesmittelwert (TMW) 0,05 mg/m³ (E)
  • Kurzzeitwert (KZW) 0,2 mg/m³ (E)

Aufnahmewege

vorwiegend durch Einatmen und Verschlucken, aber auch zum geringeren Teil über Hautkontakt

Wirkung

  • akut
    • ätzende Wirkung auf Schleimhäute und Haut
    • Gefahr schwerer Augen- und Lungenschädigung
    • sensibilisierende Wirkung (Haut/Atemwege)
    • Schädigung der Nieren, des Blutes und der Leber
  • chronisch:
    • lokale Schädigung von Haut und Schleimhäuten, insbesondere des Nasen-Rachen-Raumes
    • allergische Haut- und Atemwegserkrankungen
    • Lungenkrebserkrankungen

Krebsart

Lungenkrebs aber auch andere Krebserkrankungen im Bereich des Nasenraumes und der Haut

zusätzliche Informationen

Sieben Chromverbindungen sind zulassungspflichtige Stoffe, die nur nach erfolgter Zulassung in der EU in Verkehr gebracht werden dürfen: 

  • Chromtrioxid (CAS-Nr. 1333-82-0)
  • Säuren, die sich aus Chromtrioxid bilden und deren Oligomere
  • Natriumdichromat (CAS-Nr. 7789-12-0)
  • Kaliumdichromat (CAS-Nr. 7778-50-9)
  • Ammoniumdichromat (CAS-Nr. 7789-09-5)
  • Kaliumchromat (CAS-Nr. 7789-00-6)
  • Natriumchromat (CAS-Nr. 7775-11-3) 


Diese Stoffe sind außerdem in der Kandidatenliste für sehr gefährliche Stoffe gelistet. Es besteht eine Informationspflicht des Händlers bezüglich der Gefährlichkeit und sicheren Verwendung (gemäß Art. 33 der REACH-Verordnung).

Branchen

Bau- und Baunebengewerbe

Galvanikbetriebe

Metallbe- und -verarbeitung

Links

Chrom(VI)-Verbindungen bzw. Nickeloxide beim Schweißen und bei verwandten Verfahren (www.dguv.de)