Der Präventionsschwerpunkt der AUVA 2016/2017 widmet sich dem Zusammenhang von sicherem und gesundem Altern mit arbeitsbezogenen Rahmenbedingungen. Die Erhaltung der Gesundheit und Arbeitsfähigkeit muss durch alternsgerechte Arbeitsbedingungen für alle Generationen gewährleistet sein (vgl. ASchG §§ 4 und 6).
Definition
Arbeit bezeichnen wir dann als alternsgerecht, wenn sie vom Erwerbseinstieg bis zum Erreichen des Pensionsantrittsalters ausgeübt werden kann, ohne dass sie (dauerhaft) schädigende Einflüsse auf die körperliche, geistige und soziale Gesundheit der Arbeitenden hat. Alternsgerechte Arbeit soll auch einen Beitrag leisten, die Anzahl der gesunden Lebensjahre zu erhöhen.
Unser Fokus liegt auf folgenden Aspekten:
- Die Arbeitsorganisation berücksichtigt den gesamten Alterungsprozess aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
- Arbeitsanforderungen, Arbeitsabläufe und betriebliche Karrieremöglichkeiten nutzen das Potential der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in jeder Lebensphase.
- Der Betrieb beachtet neben allgemeinen auch alterskritische Unfall- und Gesundheitsrisiken.
- Betriebliche Gelegenheits- und Unterstützungsstrukturen wirken erkannten Gefährdungen und strukturellen Benachteiligungen von Älteren und Jüngeren entgegen.
Menschen innerhalb einer Altersgruppe sind aber keineswegs homogen. Mit zunehmendem Alter nehmen auch die gesundheitlichen Unterschiede zwischen Menschen gleichen Alters zu. Andere sozialdemografische Faktoren, z. B. Bildung, Geschlecht, Herkunft und damit verknüpfte Erwerbsverläufe, Lebensgeschichten und Wertorientierungen spielen eine wichtige Rolle.
Alternsgerechte Arbeit ist damit ein Element einer differenzierter werdenden Belegschaft in einer sich rasch verändernden Arbeitswelt.
Ziele
- Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung
Den Zielgruppen ist bewusst, dass durch alternsgerechte Arbeitsgestaltung ein sicheres und gesundes Arbeiten über den gesamten Erwerbsverlauf hinweg möglich ist.
- Handlungsmöglichkeiten erkennen
Die Zielgruppen können die Situation im eigenen Betrieb überblicken und Handlungsmöglichkeiten zur Umsetzung alternsgerechter Arbeitsgestaltung erkennen.
- Umsetzung im Rahmen der Arbeitsplatzevaluierung
Die Zielgruppen sind fähig, den Gedanken der alternsgerechten Arbeitsgestaltung in die Arbeitsplatzevaluierung zu integrieren.
- Wissen vertiefen, systematisieren und vermitteln
Die AUVA vertieft und systematisiert ihr Wissen über den Zusammenhang von alternsgerechter Arbeit und Prävention und macht es den Betrieben über verschiedene Vermittlungswege zugänglich.
Zielgruppen
Betriebliche Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie betriebliche Entscheidungsträgerinnen und -träger, insbesondere folgender Personenkreis sind die Zielgruppen:
- Geschäftsführung
- Führungskräfte
- Belegschaftsvertretung
- Sicherheitsfachkräfte
- Arbeitsmedizinerinnen und -mediziner
- Sicherheitsvertrauenspersonen
- Sicherheits- und Gesundheitsbeauftragte
- Beauftragte für betriebliches Eingliederungsmanagement
- Personalverantwortliche, Human Resources Management
- Lehrlingsbeauftragte