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21.04.2016: Schneller mobil nach Knie- und Schulterverletzungen: Innovative Bänder-OP im UKH Linz

Wurde das Kreuzband bei Verletzungen bisher durch körpereigene Sehnen ersetzt, so wird im AUVA-Unfallkrankenhaus Linz die verletzte Stelle von innen geschient und das Band somit erhalten.


„Das Erhalten des vorderen Kreuzbandes ist nicht neu“, erklärt UKH-Kniespezialist und ÖSVTeamarzt Dr. Jürgen Barthofer. „Neue Materialien und Techniken zum Schienen der Bänder machen diese OP-Methode allerdings wieder interessant. Das Band kann heilen, die Muskeln werden kaum geschwächt und das bringt Vorteile für die Patienten. So kann die Zeit von der OP bis zur Normalbelastung um etwa die Hälfte reduziert werden.“

Erfahrungsaustausch bei internationalem Kongress morgen Freitag, 22. April

„Die biologische Bandheilung ist nicht bei jeder Verletzung möglich“, so Prim. Dr. Klaus Katzensteiner, ärztlicher Leiter des UKH Linz: „Reißt das Kreuzband zum Beispiel in der Mitte ab, müssen andere Techniken zum Einsatz kommen. Unsere Kniespezialisten entscheiden sehr genau, welche Methode am besten geeignet ist.“

Prim. Katzensteiner leitet den Fachkongress, der morgen Freitag, 22. April 2016, im Unfallkrankenhaus Linz stattfindet. 150 Fachleute, darunter Unfallchirurgen, Orthopäden und Physiotherapeuten aus ganz Österreich sowie internationale Vortragende und Gäste werden im Stufenhörsaal des AUVA-Unfallkrankenhauses Linz erwartet. Live-OPs an Knie und Schulter, durchgeführt von den Spezialisten aus dem UKH, stehen auf dem Programm. „Wir sind in der Fachwelt gut vernetzt und diskutieren mit unseren nationalen und internationalen Kolleginnen und Kollegen, auch um unser Wissen weiterzugeben“, so Katzensteiner.

Patienten profitieren

Durch das Erhalten der Bänder müssen keine Sehnen aus anderen Körperregionen, wie etwa dem Oberschenkel, entnommen werden. Das bedeutet für die Patienten zum einen weniger belastende OPs, zum anderen auch keine zusätzlichen Funktionseinschränkungen an den Stellen, an denen „Ersatz-Sehnen“ entnommen werden müssen. Und: Die Rehabilitationszeit ist deutlich kürzer beim Erhalten der eigenen Bänder. Die Betroffenen kehren somit schneller ins (Berufs-)Leben zurück.

Knie-Kompetenzzentrum AUVA-Unfallkrankenhaus Linz

Im vergangenen Jahr 2015 wurden im UKH Linz insgesamt 300 Kreuzbandverletzungen operativ versorgt. 80 Verletzungen davon wurden mittels OP-Methode der inneren Schienung behandelt. Die häufigsten Ursachen für Bänderverletzungen in Knie und Schulter sind Stürze und Sportunfälle. Derzeit läuft im Unfallkrankenhaus Linz eine Nachuntersuchung, die in Zusammenarbeit mit der Uniklinik Innsbruck ausgewertet wird. Im UKH Linz erwartet man dadurch, die Behandlungsergebnisse noch weiter verbessern zu können.

Presseaussendung als Download (PDF, 521 KB)

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