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Chronik

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Tobelbad - lange Tradition als Heilstätte

Die Thermalquellen in Tobelbad wurden urkundlich erstmals im Jahr 1241 unter Herzog Friedrich dem Streitbaren erwähnt. Aus den Urkunden ist ersichtlich, dass Herzog Friedrich am 12. August 1241 im herzoglichen Schloss und Jagdhaus anwesend war. Da die Thermalquellen sich in unmittelbarer Nähe dieses Jagdhauses befanden, ist anzunehmen, dass sie zu dieser Zeit bekannt waren.

Die Heilkraft der Quellen, die vermutlich bereits 600 Jahre vor ihrer urkundlichen Erwähnung entdeckt wurden, soll zuerst ein Hirtenknabe an einem verwundeten Hirsch entdeckt haben. Diese Sage ließ später fromme Einsiedler in der Nähe der heilsamen Quellen ihre Klausen erbauen. Beim Umbau der Rehabilitationsklinik Tobelbad wurden auch Fundamente, die vermutlich aus dieser Zeit stammen, gefunden.

Die Ludwigsquelle ist demnach die erste Quelle, die in der Steiermark zu Heilzwecken genutzt wurde. Der Name Tobelbad wird von dem alten deutschen Wort Tobel hergeleitet, das eine Waldschlucht oder ein enges bewaldetes Tal bezeichnet. Eine kaiserliche Entschließung von Linz aus dem Jahr 1491 erwähnt Tobelbad anlässlich einer Verpachtung an den Freiherrn von Rattenberg, kaiserlicher Hofmeister, als landesfürstliches Eigentum.

Im 15. Jahrhundert war Tobelbad unter Kaiser Maximilian und Kaiser Karl V. landesfürstliches Eigentum. Durch Pest und Türkenkriege verwahrloste es, um im nächsten Jahrhundert eine Renaissance zu erleben.

 

So fasste die „Steiermärkische Landschaft“ im Jahr 1526 den Beschluss zur „Neuherrichtung des Ludwigsbades“. 20 Jahre später brachte sie die „Ferdinandsquelle“ durch Kauf an sich und widmete sie der Behandlung von armen Kranken. Im darauffolgenden Jahr bat die „Steiermärkische Landschaft“ Kaiser Ferdinand I. um Überlassung des gesamten Tobelbades in ihr freies Eigentum (Gabbrief an die Steiermärkische Landschaft vom 31. August 1548).

1549 wurde die erste Badeordnung erlassen und ein Sechs-Männer-Gericht zur Durchführung der Vorschriften eingesetzt. 1578 erfolgte der Bau eines ordentlichen Badehauses über der Ludwigsquelle. Das erste Badeprotokoll stammt von 1600. Wenig später, 1613, errichtete man ein Badehaus über der Ferdinandsquelle. 1723 datiert der Bau des Festsaales mit einer Freskomalerei am Plafond, die den Olymp darstellt und vom bekannten steirischen Maler Franz Ignaz Flurer stammt.

 

Zur Zeit Maria Theresias suchten invalide Offiziere die Thermalquelle auf. Die Bäder wurden immer wieder umgebaut, blieben aber als Kurbäder in Betrieb. 1897 verkaufte der Steirische Landtag das Bad an Private. Durch die beiden Weltkriege kam es zum Verfall der Liegenschaft. 

1949 - Kauf der Liegenschaft

Die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) kaufte die Liegenschaft zur Errichtung einer „Sonderstation“ zur Nachbehandlung Unfallverletzter.  

1951 - Inbetriebnahme

Mit der Inbetriebnahme konnten erstmals in Europa querschnittgelähmte Patientinnen und Patienten behandelt und rehabilitiert werden. 

1952 - Eröffnung des Rehabilitationszentrums Tobelbad

Physiotherapie, Elektro- und Bestrahlungstherapie, Badetherapie, aktive Bewegungstherapie, Sport, Gymnastik sowie Arbeits- und Beschäftigungstherapie standen Patientinnen und Patienten aus ganz Österreich zur Verfügung. Ein Bettentrakt mit 180 Betten reichte damals aus. 

1959 - Eröffnung des Silikose-Kurheims in Tobelbad

Silikose (= Quarzstaublunge) war damals die häufigste und schwerste Berufskrankheit. Sehr bald erkannte man die Notwendigkeit einer intensiven Behandlung der an Silikose erkrankten Versicherten und errichtete zunächst provisorisch im ehemaligen „Ludwigsbad“ ein Silikose-Kurheim mit 29 Betten unter der Leitung eines Facharztes für Lungenerkrankungen. 

1966 - Silikose-Krankenhaus

In unmittelbarer Nähe des Rehabilitationszentrums wurde ein Silikose-Krankenhaus mit 46 Therapieplätzen eröffnet, da die Kapazitäten des Kurheimes zur Behandlung nicht mehr ausreichten.  

1976 - Krankenhaus für interne Berufskrankheiten

Mit den Arbeitsbedingungen veränderte sich das Spektrum der Berufskrankheiten. Die Silikose war zwar immer noch eine schwere, aber mittlerweile seltene Berufskrankheit. Allergische Erkrankungen nahmen hingegen zu.
1976 kam es daher zur Umbenennung und Umgestaltung des Silikose-Krankenhauses in „Krankenhaus für interne Berufskrankheiten“. Rund zwei Drittel aller Berufskrankheiten im internistischen Bereich werden hier seither diagnostisch abgeklärt, begutachtet und behandelt.  

1985 bis 1989 - Umbau des Rehabilitationszentrums

Das Rehabilitationszentrum wurde großzügig erneuert und umgebaut. Das Krankenhaus für interne Berufskrankheiten wurde im Verbund neu errichtet. 

31. Mai 1989 - Eröffnung

Viele Einrichtungen wurden von Beginn an gemeinsam genutzt, Pflege und Verwaltung gemeinsam geführt.

1. Juli 2003

Seit diesem Tag werden das Rehabilitationszentrum Tobelbad und das Krankenhaus für interne Berufskrankheiten und Arbeitsmedizin als „Rehabilitationsklinik Tobelbad“ mit insgesamt 202 Betten gemeinsam geführt.