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09.02.2016: "Hände gerettet": AUVA zeichnet Ersthelfer aus OÖ mit "Hände gut, alles gut"-Award aus

Bei mehr als 40 Prozent aller Arbeitsunfälle sind die Hände betroffen. Die häufigsten Handverletzungen passieren bei Arbeiten mit Handwerkzeugen, Brot- und Wurstschneidemaschinen, Trennschleifern und Kreissägen. Die Gründe dafür sind oft Hektik, fehlende Sicherheitsvorkehrungen oder der Einsatz von ungeeignetem Werkzeug. Die Verletzungen reichen von Schnitt- und Stichverletzungen, Verbrennungen, Brüchen bis hin zu Amputationen.

Wenn ein Unfall passiert, zählt jede Sekunde und jeder richtige Handgriff

"Bei schweren Handverletzungen sind Operationen von 12 bis 16 Stunden an speziellen OP-Mikroskopen für unsere Mikrochirurgen keine Seltenheit. Doch trotz ausgezeichneter mikrochirurgischer Leistungen können wir den Erfolg einer Behandlung nicht garantieren. Ob zum Beispiel alle Gefäße wieder gut durchblutet werden, hängt auch von der Erstversorgung der Wunde bzw. eines Amputats ab", so Prim. Dr. Klaus Katzensteiner, ärztlicher Leiter des AUVA-Unfallkrankenhauses Linz. Durch die hervorragende Ausbildung der Notärzte und Sanitäter sowie regelmäßige Schulungen gemeinsam mit den Ärzte-Teams des UKH Linz funktioniere die Rettungskette aber optimal.

Sieben Notärzte und Notfallsanitäter, die bei Handverletzungen alles richtig gemacht haben, zeichnete die AUVA-Landesstelle Linz gestern Montag, 8. Februar 2016, im Rahmen eines kleinen Festakts aus. Dr. Lydia Hametner, Samuel Humer, Dr. Angelika Irauschek, Erich Kasbauer, Dr. Sabedin Mustafa, Dr. Evelyn Starlinger und Dr. Thomas Wertaschnigg haben schwerste Handverletzungen erfolgreich erstversorgt und somit einen optimalen Behandlungsverlauf ermöglicht. "Wir konnten alle Patientinnen und Patienten erfolgreich behandeln", freut sich Prim. Katzensteiner. AUVA-Landesstellen-Vorsitzender Dr. Erhard Prugger und Direktorin Mag. Marina Pree-Candido überreichten Urkunden und goldene Wiener Philharmoniker-Münzen.

Erste-Hilfe-App

Wenngleich die Arbeitsunfallzahlen aufgrund der hervorragenden Präventionsarbeit der Betriebe in Zusammenarbeit mit der AUVA sinken, nehmen die Verletzungen bei handwerklichen Tätigkeiten im privaten Bereich zu. Die durch Handverletzungen bedingten Ausfallkosten für Betriebe, Wirtschaft und AUVA sind beträchtlich. Ebenso die Schmerzen und Einschränkungen der Betroffenen – selbst bei (scheinbar) einfachen täglichen "Handarbeiten". "Ziel der AUVA-Infokampagne 'Hände gut, alles gut!' ist es, die Zahl der Handverletzungen dauerhaft zu senken und die Erste Hilfe bei Handverletzungen zu verbessern", so Direktorin Pree-Candido. Wertvolle Informationen und Hilfestellung für eine optimale Versorgung bei Handverletzungen bietet die AUVA auch als App: 

apps.auva.at

Mit den richtigen Tipps, immer gut geschützt

  • Richtige Arbeitsmittel auswählen, bei Bedarf Spezialwerkzeuge einsetzen.
  • Maschinen und Arbeitsmittel warten und vor Inbetriebnahme kontrollieren.
  • Für die Tätigkeit geeignete Handschuhe tragen: zum Beispiel Schutzhandschuhe für mechanische Gefährdungen, Chemikalienschutzhandschuhe oder Hitzeschutzhandschuhe.
  • Nur Handschuhe in der richtigen Größe und ohne Beschädigungen wie Risse oder Löcher verwenden.
  • Trageverbote berücksichtigen. Zum Beispiel besteht bei rotierenden Maschinen Einzugsgefahr, hier dürfen keine Handschuhe getragen werden.
  • Um Hautschädigungen zu vermeiden, regelmäßig geeignete Hautschutz- und Hautpflegecremes verwenden.


Presseaussendung (PDF, 558 KB)

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